„JA MUSS MAN DENN HEUTZUTAGE ALLES FOTOGRAFIEREN?“

Nö – muss man nicht. Jeder Mensch soll und darf genau die Momente festhalten (lassen), die ihm wichtig sind, und an die man sich für immer erinnern möchte. Momente, von denen man nicht möchte, dass sie verblassen oder verloren gehen, wenn wir sie nur in unseren Köpfen speichern. Momente, die man gerne weitergeben möchte an die Kinder. Augenblicke, die nur schwer mit Worten zu beschreiben sind.

Nun hat ja jeder ganz verschiedene Vorstellungen von solchen Momenten. Für die einen mag das die Hochzeit sein – das Fest der Liebe – und für manch andere Person ist das die Geburt ihres Babys. Vielleicht möchte jemand den Abschied eines geliebten Menschen in Bildern festhalten. Und manche fotografieren ihre Pizza – weil yummy. So what? Ich würde mir ja wünschen, dass hier weniger darüber geurteilt wird, was andere Menschen mit der Kamera für sich selbst festhalten wollen.

Ich zumindest bin enorm entzückt über die aktuelle Entwicklung (in meiner Bubble zumindest), dass immer mehr Frauen sich trauen, ihren Wunsch zu äußern, ihre Geburtsreise dokumentieren zu wollen.

Warum soll Geburt auch unsichtbar sein? Geburt ist krass. Frauen sind krass.

Wenn ich nur noch eine „Sache“ auf der Welt dokumentieren dürfte und ich mich entscheiden müsste – dann wären das Geburten. Hausgeburten. Bauchgeburten. Kleine Geburten. Klinikgeburten. Nichts ist ehrlicher, emotionaler und intensiver. Geburtsgeschichten sind Liebesgeschichten – die ich gerne in (Bewegt)Bildern erzählen möchte.

Hausgeburt dokumentarisch in Bildern festgehalten. Neugeborenes und froschgebackene Eltern im Geburtspool im Nürnberger Nest Geburtshaus.


„Aber das ist doch so intim!“

Witzigerweise hab ich noch nie jemanden bezüglich der P0r*0 Industrie sagen hören „Mensch, aber so Geschlechtsverkehr ist doch voll intim!!11!1 Muss man das denn filmen und online stellen?“ Aber Nacktheit und Intimität scheinen in unserer Gesellschaft völlig okay zu sein, solange es dem Mann zur Befriedigung dient. Alles andere: Pfui. (Menstruation, Stillen, Geburten). Selbst wenn es nur im Fotoalbum im Regal der Familie zu sehen wäre? Übrigens: Niemand muss seine Geburtsbilder online stellen. Auch das bleibt jedem selbst überlassen, wer diese Bilder letztendlich sehen darf. <3 Es ist ganz allein der Schatz der Eltern.

Zum Zeitpunkt der Geburt bin ich ein vollwertiges Mitglied des Geburtsteams und keine fremde Person mehr. Es ist intim – klar. Aber die Eltern haben mich dazu eingeladen, Teil dieses Moments zu sein. Und das nehme ich dankend an und folge achtsam den Wünschen der Gebärenden.

Baby und Eltern direkt nach der Ankunft des Neugeborenen bei einer Hausgeburt. Familienfotografie zuhause.

I know – die Geburtsfotografie ist nicht jedermanns/jederfraus Sache.

Fun Fact: Muss es auch gar nicht! Das darf jedes Elternpaar so handhaben, wie sie es möchten.Für alle, die sich wertschätzende und berührende Bilder ihrer Geburtsreise oder dem Wochenbett wünschen, dürfen sich bei mir melden. I’m your woman!

Zurück
Zurück

Ein Tag in eurem Leben

Weiter
Weiter

WILLKOMMEN ZUHAUSE, KLEINES WUNDER!